Titelseite Zeitschrift Flow

Ich kann es nicht lassen

Es heißt ja, dass man besonders im Alter Rituale haben soll, weil sie eine größere Bedeutung in unserem Leben haben als uns bewusst ist. Sie bieten Stabilität und sollen uns ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln.

In früheren Zeiten war es für mich ein schönes Ritual einmal im Monat zum Münchner Hugendubel am Marienplatz oder Stachus zu fahren und mich mit einigen Büchern und Zeitschriften zu versorgen und dann ganz ausgiebig Kaffee zu trinken. Das wurde leider viel zu oft dann ein recht teurer Kaffee.

Dieses Problem habe ich nun nicht mehr, denn für‘n Hugendubel fehlt die Zeit. Dafür gibt es nun häufiger ein verkürztes Zeitschriften Ritual am Pasinger Bahnhof und seltenen mit Kosten. Das auch nur wenn ich zu früh am Bahnhof bin oder die S-Bahn mal wieder Verspätung hat.

Sollte ich mich jetzt vielleicht fragen ob es ein Ritual oder eine Sucht ist? Egal, für mich ist es ein Ritual, das mir S-Bahn Verspätungen angenehmer macht.

So auch vor einigen Tagen am Abend. Die Anzeigetafel funktionierte und ich sah schon unten am Bahnsteig, es sind nicht nur 3, sondern plus den schon fast obligatorischen 5 Minuten Verspätung, also 8 Min. Wartezeit. Und das bei richtigem Frost.

Die Zeitschriften waren nicht weit, schnell hin und nur schauen, denn zum Lesen fehlt ja die Zeit. Doch prompt triggerte mich ein Text auf der Titelseite einer Zeitschrift so an, dass ich dem Kauf nicht widerstehen konnte.

Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das größte Glück auf Erden. (Carl Spitteler)

Als ich das Zitat las schoss es mir sofort durch den Kopf, dass ich mal wieder einen Blogartikel schreiben sollte. Denn immerhin möchten wir mit Silberhorizont ja etwas zum Finden des passenden Menschen beitragen und werden dies auch wieder ganz verstärkt tun. Schließlich fordert die gegenwärtige weltweite Situation uns mehr und mehr zum positiven aktiven Handeln auf.

Dass es nicht genügt, sich in diversen Portalen anzumelden, ein paar Eckdaten anzugeben und dann zu warten dass sich der Traumpartner, die Traumpartnerin schon melden wird oder dass einem per Matching eine gut passende Person vorgeschlagen wird, das erleben sehr viele der Suchenden.

Sehr hilfreich kann es sein, sich in kleinen Gruppen und bei gemeinsamen Aktivitäten zu begegnen. Suchen Sie sich selbst Menschen für einen kleinen Ausflug, eine Wanderung oder gemeinsamen Restaurantbesuch. So lernen Sie am besten Menschen kennen, die gut zu Ihnen passen. Und das ist schließlich wichtig.

Portale, die Ihnen solch eine Suche ermöglichen gibt es zahlreiche. Und Silberhorizont ist nur eines davon. Aber wir möchten mehr als nur ein paar Matching Tipps zur Suche geben. Wir möchten helfen, bewusster zu suchen.

Wie wichtig es ist sich mit anderen Menschen direkt auszutauschen, das spüren wir gegenwärtig alle. Communities sind teilweise ein Ersatz für die fehlende Großfamilie und sind ein reales Netzwerk. Und da wir sehr gern das Schöne mit dem Praktischen verbinden, haben wir in München Pasing im November unseren Alavidakreativtreff eröffnet. Da kann man gemeinsam handarbeiten, basteln und über alle Dinge des Alltags reden.

Mich persönlich beschäftigt noch ein weiteres Thema sehr, denn wie ich feststelle wird es mit Mitte 70 bei der Kontaktsuche für Männer und Frauen immer dünner. Und über 80 scheint es fast ergebnislos zu werden. Geschweige denn mit 90. Dabei habe ich interessanter Weise regen Kontakt mit gleich zwei aktiven 94ern. Die Dame ist zur Zeit in Nordschweden und dort feiern 4 Generationen das Fest der Liebe. Der Herr wird es im Tessin ebenfalls in netter Gesellschaft feiern. Sie können beide gute Kontakte und echte Nähe geniessen. Etwas, das gerade auch im Alter so wichtig ist. Wobei wirkliche Nähe für uns das ganze Leben lang ja wichtig ist.

Das ist der Hintergrund zu meinem persönlichen Projekt Amuri, das aber noch in den Kinderschuhen steckt und eher rudimentär sichtbar ist. Doch ich will ja auch im neuen Jahr noch etwas zu tun haben und damit gleichzeitig meinem Motto gerecht werden das da heißt: “Altwerden darf auch Spaß machen.” Wichtig ist, schon frühzeitig daran zu denken.

Bildnachweis: 

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